Amazons Umsatzsteuer-Berechnungsservice (VCS) kann auch in Kombination mit Taxdoo verwendet werden. Dabei sind jedoch die folgenden Punkte zwingend zu beachten.
- Taxdoo bewertet jede Amazon-Transaktion eigenständig bzw. unabhängig vom VCS – basierend auf einer dezidierten EU-weiten Umsatzsteuer-Logik. Die Gründe dafür sind u.a.:
- Der VCS kann keine Lieferschwellen überwachen.
- Der VCS erkennt nicht alle Sonderwirtschaftszonen. Das sind bestimmte geografische Gebiete in der EU (z.B. Helgoland), welche umsatzsteuerlich als Drittland gelten, sodass Lieferungen dorthin steuerfrei sind.
- Die Bestimmung reduzierter Steuersätze durch den VCS basiert nicht unmittelbar auf der Zolltarifnummer, wie es das Umsatzsteuerrecht vorsieht.
- Der VCS prüft im Rahmen von grenzüberschreitenden B2B-Lieferungen in der EU nicht laufend die USt-ID des Erwerbers, was spätestens seit dem 01.01.2020 zwingend erforderlich ist – siehe hier.
- Soweit Du in den Einstellungen des VCS für einen bestimmten EU-Staat eine eigene USt-ID hinterlegst, wertet der VCS grenzüberschreitende Lieferungen an Endverbraucher in diesen Staat als dort steuerpflichtig. Beispiel: Du bist im Rahmen des Pan EU Programms von Amazon u.a. in Spanien steuerlich registriert und hinterlegst Deine spanische USt-ID im VCS. In diesem Fall wertet der VCS alle Lieferungen aus anderen EU-Staaten (z.B. aus Deutschland) an Endverbraucher nach Spanien als in Spanien steuerpflichtig.
- Sofern Du demnach für einen bestimmten Staat eine USt-ID im VCS hinterlegt hast, für den die Lieferschwelle NICHT überschritten ist, muss zwingend auf die Anwendung der Lieferschwelle des jeweiligen Bestimmungsstaates (im o.g. Beispiel: Spanien) im Ursprungsstaat (im o.g. Beispiel: Deutschland) verzichtet werden. Sofern dabei auch Lieferungen aus Polen heraus erfolgen (z.B. im Rahmen von CEE oder Pan EU) sind die verfahrensrechtlichen Besonderheiten zum Lieferschwellenverzicht in Polen zu beachten – siehe hier.
- Diese Lieferschwellenverzichte müssen bei Taxdoo hinterlegt werden.
- Soweit der andere Fall greift – für einen bestimmten Staat wurde die Lieferschwelle überschritten, es liegt aber keine steuerliche Registrierung dort vor – wertet Taxdoo diese Transaktionen korrekt aus; der VCS kommt jedoch aufgrund der fehlenden USt-ID im Bestimmungsland zu falschen Resultaten.
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